Faszination Afrika:
"Du schmeckst noch den Staub auf Deiner Zunge und riechst den ersten Regen...
Du bist Afrika verfallen - und wirst erst wieder Ruhe finden, wenn Du im sanften Mondlicht
das Gebell der Schakale vernimmst, wohl wissend, sie sind um Dich, lauernd in der Dunkelheit.
Du sehnst Dich danach wieder die Elefanten zu sehen und dem Gesang des Kuckucks zu lauschen.
Und wenn bei Mondaufgang Dein Herz vor Sehnsucht zerspringt, dann warst Du viel zu lange fort.
Löse die Fesseln und folge dem Ruf Deines Herzens zu den Gefilden,
die Deine Seele längst verzaubert haben."
C. Emily Dibb
Die Sonne scheint schon als wir uns aus den Schlafsäcken pellen. Es soll heute ein Relaxingtag werden. Erstmal einen schönen Nesquick und eine Zigarette und dann auf die Pan schauen, z.T. auch mit Fernglas.
Es ist großartig ein paar Tiere im Sonnenaufgang zu beobachten und
kein Mensch ist weit und breit. Aber wir haben auch kleine Gäste auf
unserer Site. Ein Clan von Erdmännchen ist gerad' auf
Frühstückssuche und kommt auch uns besuchen. Sehr niedlich!
Ansonsten verbringen wir den Tag mit faulenzen, in der Hängematte
liegend usw.
Mittags machen wir Pallatschinken und dazu gibt es
Dosen-Pfirsich. Lecker! Donald duscht noch mit seinem selbst
mitgebrachtem Brauchwasser, welches er in einem 5-Liter-Kanister
während des Tages von der Sonne erwärmen ließ. Dann war noch
Brotbacken angesagt. Währenddessen telefonierten mit Carel und
erzählten ihm, dass der Kühlschrank immer noch nicht funktioniert.
Er meinte, wenn wir in Windhoek seien, könne er uns eine Reparatur
organisieren. Immerhin! Einen Teil der Esssachen mußten wir schon
vernichten, bei der Wärme. Aber kein Problem, wir hatten reichlich
verschiedenes eingekauft. Um die anderen Reste noch wertvoll zu
verwenden, sollte es heute abend gemütlich Busch-Pizza geben.
Eigentlich! Es wurde dunkel, wir bereiteten alles vor und schoben
unsere Pizza ins Feuer und warteten und freuten uns schon. Kurz bevor
Brot und Pizza fertig waren, ging Donald noch zum Wagen um etwas zu
holen. Währenddessen leuchtete Sven die Umgebung ab, weil wir dies
aus Sicherheitsgründen immer so machen, wenn einer mit Tätigkeiten
beschäftigt ist. Und siehe da, Besuch meldete sich an. Da die
Erdmännchen schon schliefen, und der Besuch auch deutlich größer
war, als der Schakal vom Vorabend der sich sonst hier immer rumtrieb
und uns beobachte, gab Sven Donald einen Hinweis vom Auto aus in
diese Richtung zu schauen, denn schließlich war dies unsere erste
Löwensichtung auf dieser Reise ganz ohne Gamedrive. Da auch die
Löwin stehenblieb in ca. 20 m Entfernung und uns musterte um zu
entscheiden ob wir ein geeignetes Abendmahl wären, beschlossen wir
uns auf direktem Wege ins Dachzelt zu bewegen, natürlich nicht ohne
Pizza. Da wir nicht nur Leib und Leben, sondern auch unser Abendessen
retteten, dauerte der Rückzug geschlagene fünf Minuten. Schließlich
kann man sich vorstellen, dass noch genügend Krimskrams auf dem
Tisch lag. Der Gute Deutsche räumt schließlich ein wenig auf, bevor
er zu Bett geht. Aber es war ehrlich gestanden ein Panikaufräumen.
Herzklopfen inklusive. Denn eine Löwin kommt selten allein und schon
garnicht während der Dunkelheit, wenn auf Jagd sind. Im Dachzelt
angekommen waren wir perfekt gerüstet mit Pizza, Wasser, Zigaretten,
Taschenlampen, Nachtsichtgerät und Satellitentelefon. Nur unser
Pfefferspray lag unter uns im Auto. Ca. 20 Minuten später
beschlossen wir dann, wieder runterzugehen, um unsere ganzen unten
z.T. offenstehende Vorratskisten zu verschließen und so vor
räuberischen Besuchern zu schützen. So, nun aber wieder schnell ins
Zelt und versuchen zu schlafen. Gute Nacht Tengi!