Alles war heute nacht gutgegangen. Wir hatten tief und fest geschnarcht, kein Elefant hat sich getraut es mit uns aufzunehmen. Keine Erinnerung an nächtlichen Tierbesuch. Als Donald gegen 6:00 h aus dem Bodenzelt krabbelte, war Clement schon dabei Feuer zu machen und Flußwasser zu erwärmen, für die kurze Morgentoilette.
Alsbald standen auch Sven und Dan auf und wir tranken erstmal ein paar Pott Kaffee und knabberten was, bevor es auf die zweistündige Morgenpirsch ging. Natürlich wieder an etlichen Hippos vorbei. Leider hatten wir kein einziges Krokodil gesehen. Langsam erwärmte die Sonne uns und das Boot und wir sahen einige Tiere, die selber mit ihrem Morgenwerk beschäftigt waren.
Gegen 9:30 h waren wir auf unserer Übernachtungsinsel zurück und Dan bereitete uns ein stärkendes Eier-Frühstück. Dann hieß es Zelte abbauen und andere Packereien zu erledigen. Da wir gestern spontan verlängert hatten, musste Dan zurück zu seiner Campsite um noch mehr Essenssachen, Getränke und natürlich auch mehr Benzin zu besorgen. Also fuhren wir mit Dan zurück zu seinem Stützpunkt und ließen Clement mutterseelenallein zurück auf der Insel, wo er sich noch um die restlichen Aufräumarbeiten und vor allem um den Abwasch - mit warmen Flußwasser - kümmerte.
Zurück auf der Campsite nutzten wir noch die Gelegenheit schnell die Naturdusche zu nehmen und ein paar Knabbereien aus unserem KUDU zu holen. Nach 40 Minuten waren wir alle drei startklar und wir konnten endlich den "armen Clement" abholen; falls es ihn noch geben sollte. Unzählige kleine Passargen galt es zu durchqueeren. Als der Kwando ein wenig breiter und tiefer wurde, meinte Dan, wir sollten uns jetzt mal richtig festhalten und gab Speed, um schneller bei Clements zu seien. Irgendwann erreichten wir dann auch das Inselchen und Clement saß schon auf gepackten Kisten inkls. unserer Bodenzeltausrüstung. Dann verluden wir alles und der zweite Boots-Safari-Tag konnte beginnen. Eigentlich wollten wir heute beide heute mit unserem KUDU in den Mudumu-NP fahren, was von Dan's Campsite auch nur über eine Fahrstunde entfernt gewesen wäre. Also, nicht per Landrover, sondern soweit wie es ging per Boot den Kwando hinunter in Richtung Mudumu NP. Dan ist ein eloquenter und angenehmer Gesprächspartner mit einem reichen Schatz an Tierwissen. Teilweise wusste er sogar die exotischen Vogelnamen auf deutsch vorzutragen. Wir waren heute froh, als die Sonne im Zenit stand, dass es doch einige Wolken am Himmel gab. Wir alle genossen die Atmosphäre und das uns kein anderes Boot begegnete, sondern nur Tiere. Zur späten Mittagszeit, bereiteten heute Donald und Sven den Lunch vor. Wir machten leckeren frischen Fleischsalat (mit Äpfeln, Zwiebeln, viel Edamer-Käse, Salz, Pfeffer, Zucker, Öl, Balsamico, und Zitronensaft). Unsere exquisite deutsche Fleischwurst aus dem Windhoeker Super-Spar wollten wir heute ohnehin verbrauchen, da wir morgen wieder die Grenze zu Botswana passieren wollten und wir diese nicht einführen dürfen. Es war soviel übrig, dass wir noch am nächsten Tag davon essen konnten. Dann ging die Safari weiter und die Flußlandschaft veränderte sich ein wenig. Wieder konnten wir etliche Elefanten und Hippos (gäähhn) sehen. Zum Sundowner setzten wir auf einer kleinen Sandbank im Fluß auf und genossen das Getränk und den Sonnenuntergang.
Diesmal war Sven recht relaxt, da er alle Verantwortung abgeben konnte und nicht verantwortlich für ein Übernachtungslager vor bzw. nach Sonnenuntergang war.
Da wir recht weit aus den von Dan's üblichen bekannten Gefilden waren, begann er seine Suche vom Fluß aus und beratschlagte sich immer wieder mit Clement, ob es hier o.k. sei zu übernachten bzw. nicht. Ob es Wanderwege für irgendwelche Tiere sei oder was auch immer. Nun wurde es immer dunkler und wir legten an. Wir beide zogen sofort unsere Sandalen aus und unsere hohen Wanderschuhe an, da wir beim Entladen des Bootes durch hohes unbekanntes Inselgras stampfen mussten. Dann hieß es Bodenzelte aufbauen. Die beiden anderen kümmerten sich um Holzsuche und Feuermachen. Da wir noch vom Lunch alle recht satt waren, saßen wir zusammen und quatschten über Gott und die Welt und tranken unser kühles Bier. Irgendwann ging dann Clement ins Zelt. Er wollte heute kein Abendessen mehr. Also machten wir drei uns noch schnell auf dem Feuer ein paar Würste und Schaschlik mit Toast. Dan meinte noch, dass wir die ersten "Touris" seien, die während einer Bootsfahrt spontan verlängert hätten. Das war dann mal ein gegenseitiges Kompliment. Gegen 22:00 h verzogen wir drei uns dann auch in unsere Zelte und fielen - trotz Vollmond - in den wohlverdienten Schlaf, nicht ohne die Gelächter der Hyänen aus der Ferne zu vernehmen. GUTE NACHT!