Dienstag, 13. Mai 2014

Senyati Safari Camp - BOTSWANA

Eigentlich sollten wir - lt. Plan - heute schon abreisen, damit wir es am darauffolgenden Tag nicht soweit hätten nach Kubu Island. Also überlegten wir schon am Vorabend, ob es möglich und vor allem zu schaffen sei, wenn wir hier im Senyati Camp noch eine weitere Nacht ranhängen würden. Denn wert war es allemal! Wir gingen das Risiko ein! Also machten wir es uns an diesem Morgen gemütlich und beobachteten das Gekreische und das Gezanke der Paviane und beobachteten einige Gelbschnabel-Toko.


Gegen 10:00 Uhr fuhren wir dann in den berühmten Chobe NP. Unten am Chobeufer waren einige Wege noch gesperrt, wegen Überflutung. Wir sahen viele Tiere: Giraffen, Elefanten, Warzenschweine, Kudus, Impals etc..















Dann gönnten wir uns auf einer Picnic Site ein zweites spätes Frühstück: Tomaten, Schafskäse, Milch und Brot. Genüsslich und gesättigt stiegen wir ins Auto um weitere Pirscherkundigungen zu machen. Es war heiß draußen. Etliche Tiere versteckten sich im Schatten unter Bäumen und Büschen. Auf dem Sandweg Richtung Campsite-Ihaha (hier hatten wir mal 2011 übernachtet), stand doch plötzlich mal wieder ein dicker Elefant auf unserem Weg. Diesesmal hatten wir jedoch die Chance eher anzuhalten (20 m Abstand) und den Elefanten zu beobachten wie er genüßlich sein Grünzeug am Wegesrand mampft. Plötzlich kam ein riesiger, wirklich riesiger Elefantenbulle aus dem Busch und stellte sich direkt hinter unser Auto. Wir schalteten sofort den Motor aus und Sven als Fahrer beobachtete ihn in seinem Außenspiegel. Er stand wirklich weniger als einen Meter hinter uns. Solche langen Stoßzähne hatten wir noch nie gesehen und es war die stattlichste Statur die wir je erblickt hatten. Wir bewegten uns nicht im Auto. Er musterte uns. Sven konnte den riesigen Elefantenbullen zwar im Außenspiegel sehen, brachte aber kein Wort heraus, als Donald ihn flüsternd fragte, was der Elefant gerade macht. Aber kein Wunder, schließlich stand der Elefant ja auch auf Svens Seite. Sven hatte vor Schock und Starrheit das Sprechen verlernt. Nach vorne, geradeaus konnten wir nicht abdüsen, denn der andere Elefant stand immer noch auf unserem Weg. Es blieb nichts anderes übrig, als zu hoffen und zu beten, dass es noch nicht unser letztes Stündlein gewesen ist. Nach einer gefühlten Ewigkeit hatte sich der vordere Elefant in die Büsche verkrochen. Sehr gut, erstmal. Schonmal ein Fluchtweg. Doch unser Riesenbulle hinter uns ließ uns nicht aus den Augen. Ein Tritt von ihm und unser KUDU wäre Matsch. Sven konnte ihn weiter beobachten und Donald konnte das Herzpumpen von Sven vernehmen. Aufeinmal fing der Elefantenbulle an zu kacken. In dieser Sekunde startete Sven den Motor und brauste davon. Der Elefantenbulle völlig irritiert kam uns noch etliche Schritte hinterher gelaufen, aber wir konnten dann seinem Blickfeld entschwinden. Nach soviel Adrenalin erstmal eine Beruhigungszigarette. Der arme Sven meinte noch, dass ganze sei nichts mehr für ihn, zu aufregend. Unsere Kniee schlodderten. Auf zum nächsten Abzweig Richtung Chobefluss, wo schon ein Teil des Weges freigegeben wurde. Hier badete doch am Flussrand ein dicker fetter Büffel.


Wir fuhren an ihm vorbei und er musterte uns schon etwas argwöhnisch. Nach gut 200 m stellten wir fest, das wir hier nicht weiterkommen. Also wieder Richtung Büffel und mit gebührendem Abstand ein paar Fotos gemacht. Der Büffel, dies konnte man spüren, wurde schon viel nervöser. Wahrscheinlich waren wir ihm nicht geheuer. Also stand er aus dem Wasser auf und wollte schon zum Sprint auf unser Auto ansetzen, als Donald Sven zuschrie: Fahr, fahr . . . Von 0 auf 100 in 3 Sekunden und das auf Sand. Huuhh, geschafft!!! Das war knapp! Die Elefantenaufregung kaum verdaut, schon gab es die Büffelattacke. Also die nächste Beruhigungszigarette angesteckt. Wie schön, friedlich und entspannend ist es doch dann die üblichen Verdächtigen zu sehen, unsere Freunde die schönen Impalas. Kurz darauf waren wir rechts und links am Wegesrand von Giraffen eingerahmt, welche überhaupt nicht scheu waren. Ungewöhnlich, eigentlich. Wir bestaunten ihre riesigen Hufe, die nur 2 m von unserem Auto entfernt waren und wir stellten uns vor, wie es sei, von diesen riesigen Hufen getroffen zu werden. Lieber nicht! Genug für heute!


Also verließen wir gegen 16:00 h den Chope NP und fuhren noch kurz nach Kasane zum Shoppen und dann bei vollem Tages- / Sonnenlicht zurück ins Camp. Hier kamen wir dann auf die glorreiche Idee uns für die letzte Nacht ein kleines Häuschen mit Sicht auf das Wasserloch zu mieten. Sven hatte heute keine Lust das Dachzelt aufzubauen und morgen früh wieder abzubauen. Außerdem sollte es uns morgen früh ein wenig Zeitersparnis bringen. Also machten wir es uns auf der kleinen Terrasse mit einem Sundowner bequem und beobachteten die eintreffenden Elefanten am Wasserloch. Nebenbei grillten wir unser letztes Rumpsteak und genossen das Elefanten-TV nebenbei. 



Dann räumten wir noch etwas auf und freuten uns heute mal wieder ein Bett zum Schlafen zu haben.
GUTE NACHT!